31.08.2008


>Mein Traum ist Fussballer
bei Universitario Lima zu sein<

Die Idee:
Mädchen und Jungen aus dem Straßenkinderprojekt Instituto Mundo Libre zeichnen ihre >Lebensträume<. Anschließend werden Portraitfotos aufgenommen.

Die Realisierung:

Im Rahmen der wöchentlich stattfindenden Gruppentherapien nutzen wir jeweils 20 Minuten für das Zeichnen der Lebensträume mit bunten Farbstiften, auf Wunsch der Kinder begleitet von Musik. Anschließend stellen die Kinder ihre Bilder in der Gruppe vor. Danach werden Fotos von jedem Kind zusammen mit den Zeichnungen gemacht, während die anderen Kinder Zeit zum Spielen haben. Alle Kinder bekommen später eine Karte mit ihrem Portrait geschenkt.

Die Ziele:
- Positive Zukunftsorientierung der Kinder anregen
- Selbstbewusstsein und kreative Entfaltung der Kinder fördern
- Ausstellen der Fotos, Bekanntmachung des Instituts, Spenden
- Sensibilisierung für das Thema Straßenkinder

Spendenkonto


Förderverein Lokale Agenda 21 Treptow-Köpenick
Nr. 377 116 9006
Berliner Volksbank
BLZ 100 900 00
Stichwort: Straßenkinder Lima

_

24.11.2007

Dank aus Peru


Liebe Unterstützer des Projektes LEBENSTRÄUME,

folgendes ist die Übersetzung des Dankesschreiben aus Peru:

Ich möchte Ihnen im Namen der Jungen und Mädchen des "Instituto Mundo Libre" einen herzlichen Gruß senden. Wir möchten Ihnen für die großzügige Spende von 1000 Euro recht herzlich danken, die durch die Ausstellungen des Fotoprojektes "Lebensträume" zu Stande gekommen ist und die wir mit Großer Freude erhalten haben.

Dieses Geld wird für den Kauf von Pullovern, Hosen und Milch für die Jungen und Mädchen beider therapeutischer Einrichtungen verwendet werden.

Im Namen der Kinder, denen diese großzügige Spende zu Gute kommt, grüße ich Sie hochachtungsvoll.

Mari Lu de Cossio de Gonzales Posada
Direktorin des Instituto Mundo Libre



Die LEBENSTRÄUME sind zu sehen in:

- Potsdam, Seminaris SeeHotel, 2.11.07 - 29.1.08
- Kusey, Ev. Landjugendzentrum, 2.12.07 - 29.2.08

Viele Grüße von Claudia und Ben.
www.mundolibre.de

18.06.2007

Fotoausstellung LEBENSTRÄUME


15.07.2007 - 28.10.2007 Katharinenkirche Salzwedel
Eröffnung am 15. Juli um 15 Uhr

Im Rahmen der Ausstellung "Weltethos" zeigen Claudia Hasse und Ben Witte eine Portraitserie von Straßenkindern aus Peru und ihren gezeichneten Lebensträumen. Weitere Informationen zum Projekt unter: www.mundolibre.de

Öffnungszeiten:
Mo-Fr 10:30-12:30
Sa 10:30-12:30 und 14:00-16:00
So 11:00-12:30

Eintritt frei

15.12.2006

Arbeitsblatt für Schulklassen


Fragen zur Ausstellung

1. Was macht das Instituto Mundo Libre ?



2. Wie stellt ihr euch das Leben der Straßenkinder in Peru vor ?



3. Wie alt schätzt ihr die Kinder ?



4. Was ist der häufigste Lebenstraum der Jungen ?



5. Warum möchte eines der Mädchen Meerjungfrau sein ?



6. Welchen Lebenstraum hat Jhonny gezeichnet ?



7. Worüber sprechen die Mitarbeiter in dem Film ?



8. Welches der Bilder hat dich am meisten bewegt und warum ?



9. Was würdest du die Kinder fragen ?


15.11.2006

„Lebensträume“ Ein Fotoprojekt


Zwei Berliner beenden ihr Studium und entscheiden sich dafür, ein Jahr Berufserfahrung in Lateinamerika zu sammeln. Die erste Station sollte Chile sein. Ben arbeitet dort als Psychologe in einem Kinderheim in der Nähe von Santiago und ich absolviere ein Praktikum als Diplompolitologin bei der Friedrich Ebert Stiftung in Santiago.

Nach einem halben Jahr Einblick und Kampf mit der chilenischen Lebensweise wird das Interesse nach mehr Lateinamerika, nach anderen Einsichten, Ansichten und Träumen stärker. Wir entscheiden die Zelte in Santiago abzubrechen und uns auf den Weg über Bolivien nach Peru zu machen. Lima ist unsere Zielstadt. Lima- die ersten Gedanken: dreckig, laut, grau, arm. Wir suchen nach Organisationen, die Freiwilligenarbeit anbieten und die Entscheidung fällt schnell und zwar für das Instituto Mundo Libre. Uns begegnet dort ein Programm für Straßenkinder, die in ihrer Vergangenheit Drogen konsumiert, sowie familiäre und soziale Gewalt erlebt haben und hier in dem Programm die Chance auf Reintegration in die Gesellschaft sowie in ihre Familien und die Rehabilitation vom Drogenkonsum bekommen. Ben fängt seine Arbeit als Psychologe im Haus der Jungen an und ich entscheide mich im Haus der Mädchen mitzuhelfen.

Man trifft auf kleine Leben, die für ihr Alter schon zuviel erlebt und durchlebt haben und die mit sich und der Welt jeden Tag im Kampf stehen. Wir sind jedoch beeindruckt, wieviel System und Konzept das Institut hat und mit welcher Geduld das Personal dort arbeitet. Die Gruppen und Einzeltherapien werden schnell auch der Fokus unserer Arbeit sowie die Partizipation in kleinen workshops und Ausflügen mit den Kindern.

Bald schließen wir uns auch zweimal die Woche dem Straßenteam an, welches mit einem Kleinbus nachts ins Zentrum von Lima fährt und mit den dort arbeitenden und lebenden Kindern für einige Stunden spielt, zu ihnen Kontakt aufnimmt, ins Gespräch kommt und nach und nach die Option des Instituts nahe bringt. Oft erleben auch wir die frustrierenden Momente, Kinder aus dem Institut, die vor einigen Tagen abgehauen sind und das Programm abgebrochen haben, wieder nachts auf der Straße zu treffen, Drogen konsumierend oder sich prostituierend. Die schönen Momente sind jedoch kleine Erfolge mit den Kindern, wenn sie ihre Phasen schaffen oder man sie einfach spielend, lachend, albernd –eben wie Kinder- erlebt.....
In den Therapien geht es oft um die Realisierung ihrer Vergangenheit sowie ihren Gedanken, die sie in der Gegenwart beschäftigen. Die Zukunftsorientierung bleibt für viele schwer aber wichtig.

Wir entschieden uns, ein von Ben bereits in Deutschland erprobtes Projekt der Lebensträume mit den Kindern im Instituto Mundo Libre durchzuführen. Die Kinder wurden aufgefordert, im Rahmen der Gruppentherapien ihre Lebensträume zu malen, sie anschliessend der Gruppe vorzustellen, um sie dann zusammen mit ihren Bildern einzeln zu fotografieren. Das Ziel des Projektes ist es, eine positive Zukunftsorientierung der Kinder anzuregen und deren Selbstbewusstsein sowie kreative Entfaltung zu fördern.

Die Idee und unser Traum einer Fotoausstellung mit den Bildern war zunächst nur für Deutschland im Visier, jedoch ergab sich die Chance in der Kunsthochschule Limas auszustellen und das wurde sehr schnell in die Realität umgesetzt. Zur Eröffnung kamen die Kinder in ihre eigene Ausstellung und tanzten, spielten Musik und sahen, dass uns ihre Träume wichtig sind und sie in dieser Ausstellung die Hauptfiguren sind. Nach drei Wochen Ausstellungszeitraum in Lima bringen wir die Träume und das Thema „Straßenkinder“ nun nach Berlin.
Wir träumen davon mit dieser Ausstellung, den Betrachtern die Realität der Kinder und ihre Träume nahe bringen zu können und hoffen auch auf Spenden für die Unterstützung der wichtigen Arbeit des Instituto Mundo Libre.

Claudia Hasse
15. November 2006, Lima

31.10.2006

Von der Idee zu Träumen


Am Anfang
Im Grunde hat das Projekt seine Ursprünge im Jahr 1999 als im altmärkischen Kusey (Sachsen-Anhalt) anlässlich eines Familientages im Evangelischen Landjugendzentrum (elz!), Jugendliche einige Dorfbewohner zu ihren "Lebensträumen" befragten und diese anschließend portraitierten. Damals wurden die Fotos am darauffolgenden Tag in einer Open-Air-Ausstellung auf zwischen Bäume gespannten Tapetenrollen präsentiert. Später habe ich die Idee in Gruppen mit Zivildienstleistenden umgesetzt und es enstanden Diskussionen von jungen Männern über die Zukunft nach Abschluss ihres Friedensdienstes.

In Lateinamerika
Als ich im November 2005 für ein Jahr nach Lateinamerika ging, war noch nicht klar, dass diese Zeit am Ende in Peru in eine Fotoausstellung und einen Dokumentarfilm münden würde. Nach 8 Monaten in einem Kinderheim in Chile entschieden Claudia und ich nach Peru zu wechseln und dort in Lima andere Freiwilligenarbeit zu suchen. Ich erhielt auf Anfrage mehrere Einladungen von Organisationen und begann nach einem kurzen Vorstellungsgespräch unmittelbar meine Arbeit im Jungenheim des Straßenkinderprojekts vom Instituto Mundo Libre, Claudia dann einige Tage darauf im Heim für die Mädchen.

Die Idee
Bereits zuvor in Chile gab es in unseren Gesprächen den Einfall, Fotos von den uns umgebenden Menschen zu machen und nach einigen Wochen im IML flammte die Idee neu auf. Die Kinder zu portraitieren und dies in Verbindung mit dem Konzept der "Lebensträume" erschien uns optimal, da die Kinder einerseits kreative Gruppenarbeit gewohnt sind und andererseits das Thema Zukunft auch Teil der therapeutischen Intervention ist. Zudem könne man Ausstellungen in Deutschland realisieren, um das Institut bekannt zu machen und Spenden für die Arbeit zu sammeln. Von einem zusätzlichen Dokumentarfilm war erst später die Rede als uns klar wurde, dass die Stimme der Mitarbeiter, die täglich mit den Kindern zusammen sind, sehr wichtig ist, auch als Form von Anerkennung für ihre Arbeit.

Zum Projekt
Unsere Kollegen im IML waren schnell für die Idee zu gewinnen und wir erhielten viel Unterstützung, besonders von Seiten der Psychologinnen. Wir begannen in den therapeutischen Kleingruppen mit den Jungen. Von Beginn an stand fest, dass wir von einer Umsetzung mit den jüngst ins Programm aufgenommenen Kindern absehen würden, da es für sie noch schwierig sein könnte, positiv in Richtung Zukunft zu blicken. Selbst innerhalb unserer Gruppen tauchte verständlicherweise die Drogenthematik mehrfach auf und dies mit offenbar unterschiedlichem Grad an Bewältigung und Reflexionsfähigkeit der eigenen Erfahrungen. In einem Fall sollte sich leider die Zeichnung eines Jungen insofern als prognostisch erweisen, als dass wir ihn etwa 2 Wochen später bei der Präventionsarbeit auf der Straße wiedertrafen, er hatte das Institut verlassen und konsumierte auch wieder Drogen. Demgegenüber stehen die vielen positiven Zukunftsentwürfe, welche sehr oft durch Wünsche nach Geborgenheit und Sicherheit sowie Erfolg und Anerkennung gekennzeichnet sind. Ein besonderer Moment für die Kinder und wichtiger Bestandteil des Projekts war der Tag, an dem alle Kinder von uns eine Karte mit ihrem Foto als Dank geschenkt bekamen. Zudem ist es uns wichtig, dass alle portraitierten Kinder auch Teil der Ausstellung sind.

Die erste Ausstellung

Die Idee in Lima auszustellen, hatten wir anfangs nicht, also erst nachdem wir einige der Fotos als Beispiele im Großformat entwickelt hatten. Wir machten uns auf die Suche nach möglichen Präsentationsorten und hatten Glück im Centro Cultural de Bellas Artes, wo wir am 20. Oktober 2006 unsere erste Ausstellung eröffneten. Einige der Kinder waren gekommen, um Musik zu machen und Claudia sprach in ihrer Eröffnungsrede direkt zu den Kindern, dass dies ihr Abend sein solle, sie die Hauptdarsteller des Projektes sind und alle Gäste vor allem gekommen wären, um jetzt ihre Lebensträume zu sehen.

Ben Witte
31.10.06, Santiago de Chile